Geschichte der Gemeinde

Im Zuge der Industrialisierung Sachsens siedelten sich Ende des 19. Jahrhunderts zunehmend Arbeitskräfte aus dem katholisch geprägten Bayern und Böhmen in Werdau und Umgebung an. Während der Sommermonate kamen auch Arbeitskräfte aus Schlesien und Polen als Saisonarbeiter nach Werdau.

In dem seit der Reformation überwiegend protestantischen Sachsen stellten sie eine religiöse Minderheit dar. Werdau hatte 1890 16.474 Einwohner, von denen 531 Katholiken waren, das entspricht 3,2%. Eine eigene Kirche gab es nicht und so musste man zu Gottesdiensten nach Zwickau laufen. Im April 1890 wurde beim zuständigen Ministerium für Kultus und öffentlichen Unterricht beantragt, dass viermal jährlich ein Gottesdienst in Werdau abgehalten werden darf. Die Genehmigung wurde erteilt und 1891 fand der 1. katholische Gottesdienst nach der Reformation in Werdau statt. Er wurde von Kaplan Franz Hackethal (Zwickau) im Saal der Zentralhalle (heute Schwerathletikhalle) in der Kranzbergstraße 4 gehalten.

Jahrelang war es nur möglich, in Gasthöfen zum Gottesdienst zusammenzukommen, so ab 1894 im Restaurant „Reichspost“ und ab 1887 in „Heils Gasthof“. Diese Gottesdienste feierten Geistliche aus Zwickau.

1904 wurde das katholische Pfarramt in Werdau errichtet, ein Jahr später konnte man die Gottesdienste in der alten Friedhofskappelle feiern.

Das Ziel der Werdauer Katholiken war jedoch der Bau einer eigenen Kirche.

Im Jahr 1909 wurde in der Brüderstraße ein Baugrundstück erworben. Weil aber das Geld fehlte, konnte lange Zeit nicht mit dem Neubau der Kirche begonnen werden.

Doch auch ohne eine Kirche erlebte die Gemeinde schon 1913 mit der Durchführung des Katholikentages in Werdau einen besonderen Höhepunkt. Um die finanziellen Mittel für einen Kirchenneubau zu beschaffen, reiste Pfarrer Kirschenbauer umher und erbettelte in der näheren und weiteren Umgebung das notwendige Geld.

Nach mehreren weiteren Problemen und einem Grundstücktausch konnte schließlich Anfang Oktober 1926 mit dem Bau der Bonifatius-Kirche begonnen werden, welche dann im Mai 1929 geweiht wurde.

Mit dem Beginn des Jahres 1927 übernahm die Pfarrei Werdau die Seelsorge der Gemeinde in Fraureuth.

Im März 1930 begannen drei „Nazarethschwestern vom heiligen Franziskus" ihre Tätigkeit in der Werdauer Gemeinde.

Durch den Zuzug vieler Heimatvertriebener nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zu einem sprunghaften Anstieg der Zahl der Gemeindemitglieder.

1946 wurde eine ständige Kaplansstelle in Werdau eingerichtet. Bis 1975 hatte die St. Bonifatius-Gemeinde Kapläne.

Im Juli 1947 wurde Fraureuth Lokalkaplanei und damit eine eigene Seelsorgestelle.

Seit 27. September 2020 gehört die Gemeinde St. Bonifatius in Werdau zur neu gegründeten römisch-katholischen Pfarrei Heilige Familie Zwickau.

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